Donnerstag, September 22, 2005

Schweizer Tourismus Verband - STV

"Der Schweizer Tourismus-Verband STV vertritt als nationaler touristischer Dachverband die Interessen des Schweizer Tourismus und seiner Leistungserbringer gegenüber Politik, Behörden und Öffentlichkeit."
So beschreibt der STV seinen Zweck auf seiner Homepage www.swisstourfed.ch .

Warum aber wird eine politische Lobbyorganisation wie der STV mit Bundesmitteln subventioniert?
Ebenfalls auf seiner Homepage erwähnt der STV sechs Projekte, die mit Innotourmitteln finanziert werden.
  • Wiedereinführung einer betrieblichen Beherbergungsstatistik
  • Weiterentwicklung des Qualitäts-Gütesiegels für den Schweizer Tourismus
  • Erneuerung des Gütesiegels „Familien willkommen“
  • Revision der Ferienwohnungs-Klassifikation
  • Neupositionierung des diplomierten Tourismus-Experten/der diplomierten Tourismus-Expertin
  • evtl. Angebot einer Weiterbildung für quer einsteigende obere Kader im Tourismus
  • evtl. Einführung einer privaten Beherbergungsstatistik (Ferienwohnungen)

Dienstag, September 13, 2005

switzerland travel center - stc

Man gibt sich grosspurig global mit Sitz in London und Zürich. Dennoch scheint man es nicht für nötig zu erachten, die Einstiegsseite des Webauftritts auch vollständig auf Englisch zu präsentieren. Offenbar findet sich in der Geschäftstelle von STC in London niemand der des Englischen mächtig wäre und eine handvoll Begriffe übersetzen könnte.

Oder könnte es vielleicht daran liegen, dass nicht genügend Geld vorhanden war? Der Schweizer Steuerzahler hat ja schliesslich "nur" 13 Millionen für STC berappt. Für so wenig Geld kann man ja kaum erwarten, dass mehr als eine Seite des Webauftritts zweisprachig vorhanden ist.

STC früher SDM (Schweiz Destination Managment) ist eine Tochter Gesellschaft von
Schweiz Tourismus, die ihrerseits mit 46 Mio pro Jahr direkt subventioniert wird.

Die Wachstumsmärkte Indien und China sind zur Zeit das Lieblingskind von Schweiz Tourismus. Geht man vielleicht davon aus, dass die Inder und Chinesen alle Deutsch sprechen?

Einmal mehr zeigt sich wie sorgfältig im Schweizer Tourismus die Subventionen eingesetzt werden. Für 13 Mio Franken aus Steuergeldern wurde eine Webseite programmiert, ohne dass man sich die Mühe gemacht hätte eine handvoll Begriffe in zu übersetzen.

Samstag, August 27, 2005

Krieg der Sterne bei Ferienwohnungen

Nicht nur bei den schweizer Hotels sondern auch bei den Ferienwohnungen gibt es verschiedene sich widersprechende Sternesysteme. Das traurige daran ist, dass alle Sternesysteme vom Steuerzahler aus derselben Kasse (Innotour) finanziert werden.

Im folgenden haben wir eine Ferienwohnung zufällig ausgewählt und die Sterne auf verschiedenen Internetseiten verglichen.

Auf der Webseite von Schweiz Tourismus www.myswitzerland.com wird die Ferienwohnung mit drei Sternen als Mittelklasse Wohnung aufgeführt.






Auf der Webseite von Arosa Tourismus wird die selbe Ferienwohnung mit sage und schreibe fünf (!) Sternen als Luxuswohnung aufgelistet. Ironischerweise zeichnet Schweiz Tourismus für den Webauftritt von Arosa Tourismus verantwortlich.


Zu guter letzt haben wir die Ferienwohnung auch auf einer Webseite der Schweizer Post (ferienwohnungen.search.ch) gefunden. Dort wird die Ferienwohnung ebenfalls wie bei Arosa Tourismus mit fünf Sternen bewertet. Als Symbol für die Sterne wird die Goldblume von Schweiz Tourismus verwendet.

Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass im Schweizer Tourismus die Subventionen zur Wahrung von Eigeninteressen missbraucht werden und der überfällige Strukturwandel damit verhindert wird.

PS : Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass auch die Anzahl Zimmer der Ferienwohnung nicht übereinstimmt (2 Zimmer gegenüber 2.5 Zimmer)

Samstag, August 13, 2005

Euro 08: Schweiz Tourismus will Geld vom Bund

Nach Angaben des TA möchte Schweiz Tourismus 10 Mio vom Bund für die Euro 08. Dieser Betrag soll zusätzlich zu den vom Palament im Herbst 2004 sehr knapp bewilligten Rekordsubventionen von 46 Mio pro Jahr bis 2008 erfolgen.

Nach dem sehr knappen Entscheid des Parlaments und in Anbetracht der leeren Staatskassen überrascht diese Forderung und wird den Tourismus als 'Jammeri' Branche weiter in Verruf bringen. Auch besteht die Gefahr das der Bogen damit überspannt wird und die Tourismus-Subventionen nochmals grundsätzlich überdacht und reduziert werden.

Aletsch Marketing

Der Schuldenberg von Aletsch Marketing konnte vom Liquidator von 800'000 Franken auf 500'000 Franken reduziert werden.

Die beiden Hoteliers Peter Bodenmann und Art Furrer fordern, dass die Beratungsfirma Fischer und Partner vom Liquidator härter angepackt werden müsse und auf Teile des Honorars verzichten müsse.

Diese Forderung ist verständlich, da es sich bei Fischer und Partner offensichtlich um einen der Hauptverantwortlichen bei diesem Debakel handelt und somit mindestens finanziell zur Verantwortung gebeten werden sollte.

Nebst dem Debakel bei Aletsch Marketing betreut Fischer und Partner auch das Projekt Service Center Oberwallis, das zwar weniger Schlagzeilen macht aber ebenso erfolglos ist und wahrscheinlich vor der Auflösung steht.

Nebst den Destinationen wird bei beiden Projekten auch der Bund über Innotour (Aletsch Marketing) und Regioplus (Service Center Oberwallis) zur Kasse gebeten.

Einmal mehr zeigt sich, dass im Schweizer Tourismus Subventionen zur Wahrung von Eigeninteressen missbraucht werden und der überfällige Strukturwandel damit verhindert wird.